Liquidation
Ordentliche Beendigung von einzelkaufmännischen Geschäftsbetrieben, GbR, OHG, KG, GmbH
Es ist ohnehin schon sehr schwer, einen gut funktionierenden Geschäftsbetrieb aufzubauen. Irgendwann im Leben kommt für den Inhaber die Frage, wie es weitergehen soll. Wenn sich niemand findet, der das Unternehmen weiterführt, wird es erneut schwierig. Das Unternehmen muss in irgendeiner Form geschlossen werden. Als Alternative zur Insolvenz bietet sich die ordnungsgemäße Beendigung an.
Je nach der Art des Geschäftsbetriebs gibt es bei einer ordentlichen Beendigung verschiedene Probleme. Allen Unternehmensformen ist mehr oder weniger gemeinsam, dass langfristige Verträge existieren. Da gibt es die unterschiedlichen Kündigungsfristen für Arbeitnehmer. Bei Leasingverträgen stellt sich ebenfalls die Frage, zu welchem Zeitpunkt sie beendet werden können. Fast immer gibt es die Problematik mit langfristigen Mietverträgen. Es kommt dabei praktisch nie vor, dass alle diese Verträge zum gleichen Zeitpunkt beendet werden können. Dann sind Lösungen gefragt.
Ein weiteres Problem ist der laufende Geschäftsbetrieb. Welche Aufträge können noch angenommen und auch bis zum Ende durchgeführt werden? Was ist, wenn meine (guten) Arbeitnehmer eine andere Stelle finden und früher als geplant von sich aus gehen? Wenn dann Aufträge nicht fertiggestellt werden können, droht Schadenersatz. Wie geht man mit einer solchen Situation um?
Wenn solche Schwierigkeiten auftreten, kann der Insolvenzfall eintreten. Unser Ziel ist es, dies durch Verhandeln zu vermeiden.
Je nach Gesellschaftsform gibt es Formalitäten einzuhalten. Eine Checkliste über die wichtigsten Schritte am Beispiel einer GmbH finden Sie in dieser Rubrik. Aber nicht nur bei der GmbH, sondern auch bei den Personengesellschaften gibt es vieles zu beachten. Bei allen Gesellschaften ist es oft so, dass der Gesellschaftsvertrag lückenhaft ist. Dann muss man ermitteln, wie man die Abwicklung gestaltet darf und muss.
Es gibt also zahlreiche Aspekte, die bei einer ordnungsgemäßen Abwicklung zu beachten sind. Dabei kommt es nicht nur auf das Geld an. Selbstverständlich dürfen bei einer solchen Beendigung keine Schulden übrigbleiben. Damit das gelingt, ist eine gute Planung und qualifizierte Unterstützung nötig.
Wir begleiten Sie auf diesem Weg!
Checkliste Liquidation einer GmbH
Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Schritte
- Beschluss über die Auflösung und des Zeitpunktes durch die Gesellschafterversammlung
- Bestellung eines Liquidators
- Regelung des Auftrags- bzw. des Anstellungsverhältnisses des Liquidators
- Anmeldung der Auflösung zur Eintragung in das Handelsregister
- Aufstellung der Liquidationseröffnungsbilanz innerhalb von drei Monaten
- Bekanntmachung der Auflösung im elektronischen Bundesanzeiger und gegebenenfalls weitere Veröffentlichungen
- Der Name der GmbH wird nun mit Zusatz “i. L.„ geführt
- Beendigung der laufenden Geschäfte
- Erfüllung der Verpflichtungen immer Kündigungen, Forderungen ausgleichen usw.
- Verwertung des Gesellschaftsvermögens
- Einzug von Forderungen, ggf. auch von Gesellschaftern
- Aufstellung der Liquidationsbilanzen im steuerrechtlichen Sinn
- Jährliche Aufstellung und Offenlegung der Handelsbilanzen
- Abgabe von Steuererklärungen
- Entscheidung über Gewinnverwendung und Auszahlung von Liquidationsraten nach Sperrjahr
- Erstellung Liquidationsabschlussbilanz
- Einreichung von Steuererklärungen, Zahlung von Steuern
- Erstellung der Liquidation zur Schlussrechnung
- Verteilung des Vermögens gemäß Schlussrechnung
- Anmeldung des Erlöschens der GmbH zur Eintragung in das Handelsregister
- Aufbewahrung der Geschäftsunterlagen nach Maßgabe der gesetzlichen Fristen